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Was bedeutet Survival und was hat das mit dem 2. Weltkrieg, dem Kalten Krieg und dem 11. September zu tun?

Aktualisiert: vor 14 Stunden

Survival ist heute in aller Munde. Doch kaum jemand fragt, woher dieser Begriff eigentlich stammt und was bedeutet Survival– und warum er viel mehr bedeutet als nur Feuer machen, Wasser filtern oder in einem Unterschlupf schlafen. Wer verstehen will, was Survival wirklich ist, muss dorthin schauen, wo es entstanden ist: im Kontext militärischer Extremsituationen, in denen ein Fehler nicht ein “Lernerlebnis” ist, sondern das Ende bedeuten kann.


1. Die Wurzeln: 2. Weltkrieg

Die Anfänge moderner Überlebenstechniken reichen zurück bis in den Zweiten Weltkrieg. Damals wurden Piloten häufig über feindlichem Gebiet abgeschossen. Ihre Mission war damit nicht vorbei – sie begann erst richtig. Sie mussten sich verstecken, Nahrung und Wasser finden, sich orientieren und zur eigenen Einheit zurückkehren – ohne Hilfe, oft schwer verletzt, völlig auf sich allein gestellt. Aus diesen Erfahrungen entstand das erste strukturierte „Combat Survival Training“. Es war kein Training für den Notfall – es war Vorbereitung auf die Realität.


2. Der Kalte Krieg: Entkommen, Widerstehen, Überleben

Im Kalten Krieg nahm die Bedrohung neue Formen an: Spionage, Entführungen, verdeckte Operationen. Spezialeinheiten, Agenten, Aufklärer mussten lernen, sich zu tarnen, zu fliehen, sich Verhören zu widersetzen und unter Folter nicht zu brechen.

Combat Survival wurde zur Pflichtausbildung für jene, die hinter feindlichen Linien operierten. Die Ausbildung wurde systematisiert, verfeinert und zur Grundlage für das, was heute unter professionellem Survival verstanden wird: ein Handlungsrahmen für Situationen, in denen du niemandem mehr trauen kannst, in denen jeder Fehler dein letzter sein könnte – und du trotzdem funktionieren musst.


3. Der 11. September: Neue Bedrohungen, neue Antworten

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 veränderte sich die Welt ein weiteres Mal. Plötzlich waren nicht mehr nur Kriege oder Fronten die Gefahr – sondern urbane Angriffe, Terror, asymmetrische Konflikte.

Das militärische Ausbildungssystem musste sich anpassen. Combat Survival wurde überarbeitet und weiterentwickelt zum SERE-Programm: Survival, Evasion, Resistance, Escape. Heute ist SERE internationaler Standard für militärisches Überlebenstraining. Und mehr denn je geht es nicht nur um das physische Überleben, sondern um mentale Standfestigkeit, taktische Entscheidungsfähigkeit und strategische Selbstrettung.


4. Warum das Militär die Wiege des Survival ist

Survival, wie wir es heute kennen, stammt nicht aus Abenteuerbüchern oder Lagerfeuer-Romantik. Es kommt aus der Notwendigkeit, in lebensbedrohlichen Situationen zu überleben – und zwar mit System.

Militärisches Survival ist:


• praxisnah: Es basiert auf realen Einsatzszenarien, nicht auf Theorien

• Stressresilient: Es funktioniert auch bei Kälte, Stress, Erschöpfung oder Angst

• ganzheitlich: Es schult nicht nur Technik, sondern auch mentale Stärke, Selbstführung und Klarheit.


Und trotzdem gibt es bestimmt Soldaten, bei denen die Gefahr besonders groß ist, in Krisensituationen plötzlich hinter feindliche Linien zu landen oder in Gefangenschaft zu geraten.

Dazu gehören:

·      Piloten

·      spezialisierte Kräfte

·      und Spezialkräfte


5. Was Zivilisten daraus lernen können

Auch Zivilisten profitieren heute von dieser Erfahrung: auf Expeditionen, bei Krisenvorsorge, im Auslandseinsatz oder als Teil der eigenen Resilienz Strategie. Doch eines ist klar:

Survival ist keine reine Freizeitbeschäftigung. Es ist eine erlernbare, überlebensrelevante Kompetenz.

Wer sich vorbereiten will, braucht Methoden, die sich bewährt haben. Und die kommen nicht von YouTube – sondern aus echter Ausbildung.


Fazit:

Survival ist mehr als eine Methode. Es ist eine Haltung.

Es geht nicht darum, etwas “mal gemacht” zu haben. Sondern darum, vorbereitet zu sein. Klar zu denken, zu handeln, wenn andere noch überlegen. Und genau das ist der Unterschied zwischen echter Kompetenz und Show.

Deshalb bilden wir kein Entertainment aus. Sondern Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen. Für sich – und für andere.

 

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